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Arbeitsbescheinigung – Was ist zu beachten?

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Mit der Arbeitsbescheinigung weist dein (letzter) Arbeitgeber eine einstige Tätigkeit deinerseits für ihn nach. Du benötigt sie, wenn dein Arbeitsverhältnis beendet wird und du noch auf Jobsuche bist bzw. eine gewisse Frist verstreicht, bis du eine neue Stelle antrittst. Also immer dann, wenn du Arbeitslosengeld benötigst.

Was die Arbeitsbescheinigung genau ist, was in ihr drin stehen muss, welche Rechte und Fristen mit ihr verbunden sind, wofür sie benötigt wird und was zu beachten ist erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist eine Arbeitsbescheinigung?

Die Arbeitsbescheinigung ist ein Formular, dessen Vordruck über die Bundesagentur für Arbeit erstellt wird – sie lässt sich außerdem online über die Website der Agentur für Arbeit als PDF abrufen. Sie ist nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses auszustellen – sofern du Arbeitslosengeld beantragen möchtest. Der Arbeitgeber muss dann die Arbeitsbescheinigung ausfüllen.

Die Angaben in der Bescheinigung helfen der Arbeitsagentur dabei, die Höhe deines Arbeitslosengeldes zu bestimmen.

Es gibt zwei Arten der Arbeitsbescheinigung:

  • Digital (Automatisierte Übermittlung an die Arbeitsagentur möglich)
  • Papier (PDF-vorlage ausdrucken, ausfüllen und per Post an die Arbeitsagentur übermitteln)

Wie bekomme ich meine Arbeitsbescheinigung?

Die Arbeitsbescheinigung wird durch den Arbeitgeber oder dessen Lohnbüro (meist auch der Steuerberater) ausgestellt. Dies kann manuell über das ausfüllen des Formulars oder automatisiert über ein zertifiziertes Lohnprogramm (z.B. Datev) erfolgen. Die Bescheinigung kann so direkt digital zur Bundesagentur für Arbeit übermittelt werden. Alternativ kann der Arbeitnehmer das ausgefüllte Dokument (siehe PDF) auch bei der Bundesagentur für Arbeit abgeben.

Arbeitsbescheinigung ausstellen: Was muss in dem Formular stehen?

Der (ehemalige) Arbeitgeber ist verpflichtet, mit Beendigung eines Arbeitsverhältnisses eine Arbeitsbescheinigung auszustellen (siehe § 312 SGB III). In dem Formular gibt er an, welche Art von Tätigkeit ausgeübt wurde, wie viel Entgelt gezahlt wurde, wie lange die Beschäftigung andauerte und was die Gründe für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses waren.

Die wichtigsten Felder in der Bescheinigung der Agentur für Arbeit sind also:

  • Art der Tätigkeit
  • Beginn und Ende der Tätigkeit
  • Zeitpunkte von Unterbrechungen der beruflichen Tätigkeit
  • Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses
  • Höhe des Arbeitsentgelts sowie sonstiger Geldleistungen

Das offizielle Formular zur Arbeitsbescheinigung der Bundesagentur für Arbeit: Download (PDF)

Was tun, wenn der Arbeitgeber keine Bescheinigung ausstellen will?

Der Arbeitnehmer kann bei seinem Arbeitgeber eine Arbeitsbescheinigung anfordern. Sollte sich der Arbeitgeber allerdings weigern, diese auszustellen, hat das unerfreuliche Konsequenzen für ihn. Denn: Die Agentur für Arbeit kann dann ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2.000 Euro für ihn verhängen (§ 404 SGB III). Außerdem macht sich der (ehemalige) Arbeitgeber mit der Weigerung eine Bescheinigung auszustellen schadenersatzpflichtig (§ 321 SGB III).

Der direkte Ansprechpartner beim Arbeitgeber ist der Vorgesetzte. Meist wird in Form eines Organigramms die genaue Struktur der Organisation bildlich veranschaulicht. Bei Flachen Hierarchien oder kleinen Unternehmen gibt es oft auch nur einen Vorgesetzten – dann ist dieser für das Ausfüllen der Bescheinigung zuständig.

Arbeitsbescheinigung und Arbeitsbestätigung – Was ist der Unterschied?

Manche verwenden den Begriff Arbeitsbescheinigung synonym mit der Bezeichnung Arbeitsbestätigung. Das ist allerdings nicht korrekt. Im Gegensatz zur Arbeitsbescheinigung wird die Arbeitsbestätigung nämlich nicht mit der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ausgestellt. Sie wird während einer Anstellung ausgestellt, um nachweisen zu können, dass man derzeit angestellt ist. Das kann aus verschiedensten Gründen notwendig sein. Etwa wenn man einen Kita-Platz beantragen möchte. Die Arbeitsbestätigung wird aber auch häufig zur Vorlage bei einem neuen Vermieter oder bei der Beantragung eines Kredits zur Vorlage bei der Bank benötigt.

Wie lange ist die Bescheinigung rückwirkend ausstellbar?

Die Arbeitsbescheinigung ist vom Arbeitgeber auszufüllen. Dies kann in Papierform geschehen. Dann wird diese mit der Post an die Arbeitsagentur gesendet.

Mittels der Elektronischen Arbeits- und Nebeneinkommensbescheinigung (BEA) ist es möglich, die Bescheinigung für das Arbeitslosengeld elektronisch an die Arbeitsagentur zu übermitteln. Sollte sich der Arbeitgeber für die elektronische Form entscheiden, behält er eine Abschrift der Arbeitsbescheinigung in Papierform.

Eine bindende Frist, bis wann die Arbeitsbescheinigung bei der Agentur für Arbeit eingegangen sein muss, gibt es nicht. Die Arbeitsagentur setzt allerdings derzeit eine Orientierungsfrist von zwei oder vier Wochen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in diesem Blogbeitrag die männliche Form gewählt.

Autor: David

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Akkordarbeit – Geldakkord & Zeitakkord

Ordio - die Zukunft der Schichtplanung

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Bei der Akkordarbeit wird nicht nach der Dauer der Arbeitszeit, sondern nach der geleisteten Arbeit bezahlt. Es wird also die erbrachte Arbeitsleistung vergütet. Durch die höhere produzierte Stückzahl erhält der Arbeitnehmer mehr Lohn. Daraus ergibt sich die Berechnungsmethode: produzierte Stückzahl x vereinbarter Lohnsatz. Da bei der Akkordarbeit die Entlohnung an die produzierte Stückzahl gekoppelt ist, gibt es keinen oder nur einen sehr geringen Grundlohn. Aus diesem Grund ist sie gesetzlich geregelt und unterliegt strengen Kontrollen.

Akkordarbeit ist gesetzlich an folgende Kriterien gebunden:

  • die Menge der erzeugten Stücke
  • das Gewicht eines hergestellten Produktes
  • das Volumen eines hergestellten Stückes
  • die Länge eines hergestellten Stückes.

Welche Arten gibt es?

Die Akkordarbeit wird in zwei Kategorien aufgeteilt:

Das ist der Geldakkord:

  • hier wird ausschließlich die Leistung der erbrachten Arbeit bezahlt, das bedeutet erbringt ein Arbeiter die doppelte Leistung, die gefordert wird, bekommt er auch den doppelten Lohn. In diesem Falle wird nur die erbrachte Leistung bezahlt und es gibt keine Zahlung eines Grundlohnes.

und der Zeitakkord:

  • hier legt der Arbeitgeber die Zeit für ein produziertes Stück fest, hat der Arbeiter diese Zeit unterschritten, bekommt er mehr Lohn dafür bezahlt. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer in der geforderten Zeit mehr Stücke produzieren kann. Der Akkordzuschlag wird in diesem Falle zu dem Grundlohn zugerechnet.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Die Vereinbarung von Akkordverträgen bringt für beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, eine Reihe von Vor- und Nachteilen mit sich:

Die Vorteile:

  • Richtzeiten als Basis für die Planung der Produktion
  • Anreiz höhere Leistungen zu erbringen
  • exakte Prozessorientierung

Die Nachteile:

  • eventuell geringere Qualität der produzierten Produkte
  • Vorgabezeit der Produktion unrealistisch
  • Stress und Überbeanspruchung
  • des Öfteren absichtlich herbeigeführte Störungen, um eine Pause zu erzwingen

Unter welchen Voraussetzungen kann Akkordarbeit durchgeführt werden?

Der Arbeitnehmer muss den Ablauf selber bestimmen können, somit ist zum Beispiel bei Fließbandarbeit keine Akkordarbeit möglich. Die Vorgabezeit für jedes erzeugte Stück muss nachvollziehbar sein und externe Einflüsse dürfen den Arbeitsablauf nicht beeinflussen.

Wann oder für wen ist Akkordarbeit verboten?

Für werdende Mütter und Jugendliche ist Akkordarbeit in Deutschland nicht gestattet. Eine einzige Ausnahme davon gibt es, wenn das Tempo der ausgeführten Arbeit die Gesundheit nicht beeinträchtigt und die zuständige Behörde diese Arbeit genehmigt. In der Schweiz und in Österreich ist Akkordarbeit für werdende Mütter untersagt. Ab der 20. Schwangerschaftswoche ist generell Akkordarbeit verboten.

Ausnahmen für Jugendliche in Akkordarbeit gibt es ebenfalls, wenn sie die absolvierte Berufsausbildung vorweisen können und diese durch eine Fachkraft geprüft wurde. In der Schweiz und Österreich gilt aber, dass für Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr Akkordarbeit nicht durchgeführt werden darf.

Des Weiteren ist Akkordarbeit für fahrendes Personal, wie zum Beispiel Berufskraftfahrer verboten. In diesem Falle würden beschäftigte zu lange oder/und zu schnell fahren, somit Gesetze übertreten und die Verkehrssicherheit gefährden.

Besteht eine Altersgrenze?

Eine Befreiung von der Akkordarbeit für ältere Beschäftigte gibt es generell nicht. Einzig die Metallbranche hat in diesem Fall eine Ausnahme. Hier liegt die Altersgrenze für Beschäftigte in Akkordarbeit bei 54 Jahren. Daher gelten in diesem Falle gesetzliche Vorschriften für die Bezahlung, wie zum Beispiel die Alterssicherung.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in diesem Blogbeitrag die männliche Form gewählt.

Autor: Emma

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8D-Report

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Protokoll für Reklamationen

Kundenbeschwerden sind unternehmensseitige Maßnahmen, die unter dem Oberbegriff Reklamationsmanagement oder auch Beschwerdemanagement zusammengefasst werden. Ein wichtiges Dokument für die strukturelle Zusammenführung von Reklamations- und Qualitätsmanagement ist der sogenannte 8D-Report. Dieser legt protokollarisch die durch eine Reklamation ausgelösten Schritte fest und dient somit der betrieblichen Qualitätssicherung.

Ursprung & Namensgebung des Reports

Namensgebend für den 8D-Report ist der Ablauf des Reklamationsprozesses, da die notwendigen Prozessschritte in acht unterschiedliche Kategorien unterteilt werden. Dabei sind die Einzelaspekte der kategorischen Unterpunkte in verschiedenen Industriesegmenten teilweise standardisiert. Darüber hinaus kann durch die dokumentarische Konsistenz der 8D-Methodik der Produkt- oder Prozessfehler leicht identifiziert und im Idealfall behoben werden.

Als Teil des Industriestandards z.B. in der Automobilindustrie ist der 8D-Report ein Standardverfahren, dessen Effizienz in Bezug auf Reklamationen zur Adaption in anderen Branchen wie z.B. Luftfahrt, Maschinenbau oder Medizintechnik geführt hat.

Die folgende Zusammenfassung zeigt, wie der 8D-Report in der Praxis umgesetzt wird und wie Unternehmen davon profitieren können:

Warum ein 8D-Report oder das 8D-System Sinn macht

Der 8D-Report besteht aus acht Disziplinen (Eight Disciplines of problem solving), die in ihrer Gesamtheit als Korrekturmaßnahme und nicht als reine Fehlerdokumentation zu verstehen sind. Obwohl die praxisorientierte Methodik ihren Ursprung im Automobilbau hat, wo der 8D-Report zur detaillierten Behebung immer wiederkehrender Probleme eingesetzt wurde, sind die einzelnen Schritte so allgemein gehalten, dass sie flexibel auf verschiedene Branchen angewendet werden können. Der Kerngedanke hinter dem Vorgehen bleibt jedoch immer gleich.

D1: ein Team für die Problemlösung zusammenstellen

Neben der Vertrautheit mit der 8D-Methode sollten die ausgewählten Teammitglieder über fundierte Kenntnisse der problembehafteten Prozesse und Produkte verfügen. Die Multiperspektivität der einzelnen Teammitglieder ermöglicht eine gemeinsame Ursachenforschung.

D2: Beschreibung des aufgetretenen Problems

Die qualitative und quantitative Beschreibung (wer, was, wo, wann, warum, wie und wie viele?) ist der erste notwendige Schritt, der den Zugang zum bestehenden Problem ermöglicht.

D3: Maßnahmen zur sofortigen Lösung ergreifen

Die Definition und Umsetzung von Sofortmaßnahmen zielt darauf ab, eine unmittelbare Wiederholung des Problems zu verhindern und damit kurzfristig weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden.

D4: Analyse der Ursache für das Problem

Eine Auflistung aller möglichen Ursachen des Problems. Es muss auch festgestellt werden, wo und wie der Fehler aufgetreten ist und warum er bis zum Zeitpunkt der Reklamation nicht bemerkt wurde.

D5: Ursache des Problems korrigieren

Nach der Analyse müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um eine Wiederholung des Fehlers auszuschließen. Durch gezielte Überprüfungen ist sicherzustellen, dass die eingeleiteten Gegenmaßnahmen tatsächlich zur Behebung des Problems beitragen. 

D6: Maßnahmen zur Beendigung des Problems ergreifen

Nachdem der Fehler analysiert ist, gilt es nun alle Maßnahmen festzulegen, damit solch ein Fehler nicht mehr auftritt.

D7: Maßnahmen ergreifen, damit dieser Fehler nicht wiederholt wird

Umsetzung der erarbeiteten und überprüften Maßnahmen zur Fehlerbehebung im Unternehmen.

D8: das Team für gute Teamleistung nach der Lösung des Problems würdigen.

Nach Behebung des Fehlers alle Schritte dokumentieren und das Team für die zusätzliche Arbeit anerkennen.

Durch die Dokumentation des Fehlers wird sichergestellt, dass sich dieser Vorfall bei der Durchführung aller Arbeitsschritte in Zukunft nicht wiederholt.

Wie lange darf die Bearbeitung des 8D-Protokolls dauern?

Die ersten vier Punkte sollten innerhalb von vier Tagen nach dem 8D-Protokoll abgeschlossen sein. Alle Punkte sollten jedoch nach insgesamt zehn Tagen abgeschlossen sein. Wenn der Fehler nicht leicht zu finden ist, kann es natürlich auch etwas länger dauern. Wichtig ist, dass die Ursachenermittlung, die Bewertung und die Fehlerbehebung zielstrebig und genau durchgeführt werden. Der reklamationsauslösende Fehler sollte danach endgültig beseitigt sein.

Der 8D-Report ist ein bewährtes Verfahren, um eventuelle Reklamationen und Fehler endgültig zu beseitigen. Durch den 8D-Report wird jeder Schritt, der gemacht wird und wurde, genauestens festgehalten und somit eine Wiederholung ausgeschlossen. Gleichzeitig dient der 8D-Report auch als Nachweis, falls Produktionsschritte geändert wurden, um diese Änderung zu einem späteren Zeitpunkt nachvollziehen zu können.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in diesem Blogbeitrag die männliche Form gewählt.

Autor: Emma